Caretta auf der Seidenstrass

Eine Veloreise von der Schweiz nach Australien und Suedamerika

März 2009 - Januar 2010 Schweiz - Ägypten

Mai 2010 - Juli 2011 Tadjikistan - Australien

August 2011 - ??? Peru Richtung Feuerland



Dienstag, 30. November 2010

Banbasa bis Kathmandu 3.10. bis 30.11.2010

'Zu Gast' beim Immigration Officer
Auf der Nepalesischen Seite verpassen wir den Grenzposten und werden von einem Passantanten darauf aufmerksam gemacht. Er verweist uns auf ein kleines, zurückgesetztes Häuschen mit blumenbeschmückter Veranda. Im offenen Empfangsräumchen dürfen wir uns erst mal auf den noblen weissen Sofas ausruhen, bevor uns Tee serviert wird. So plaudern wir bald mit dem Immigration Officer über unsere Reise und erkundigen uns über Strassenverhältnisse und Routen in Nepal, welche er uns stolz auf der riesigen Nepalkarte veranschaulicht. Nach einer halben Stunde offerieren wir geröstete Chickpeas und so sollte man überall emfpangen werden! Als es dann um mein Visum geht, muss Gaets dann doch noch etwas Ueberzeugungsarbeit leisten und rechnet dem wichtigen Mann im Detail vor, dass ich sehr wohl ein 3 Monats Visum verdiene. Und es klappt !!!

Im Flachland Nepals: Terai
Ehrlich gesagt, kann ich mich nicht mehr an die einzelnen Velotage im Terrai  erinnern. Die giftgrünen Reisfelder, die sympathisch-chaotischen Städtchen, die Mittagessen im Samosa- oder Cowmein Beizli und die Uebernachtungen in den billigen Herbergen wiederholen sich. Erstmals gibt es wieder günstigen Alkohol zu kaufen und wir leisten uns am Abend ab und zu ein Bier oder Gin Tonic. Es sind herrliche Radeltage, zwar nicht so flach wie erwartet, aber so friedlich und unkompliziert, dass es einfach Spass macht. Komischerweise schmettern uns die Kinder hier ein lautstarkes 'bye bye' entgegen. Erst sind wir etwas verwirrt, will man uns hier etwas loswerden? Dann kommen wir aber doch zum Schluss, dass es wohl einfach eine etwas komische Art ist, um uns 'hallo' zu sagen.

Auf in den Dschungel
Als Highlight im Terai machen wir für einige Tage Halt im wenigbesuchten Bardia Nationalpark. Wir hausen in einem hübschen Cottage, treffen ein britisches Radlerpärchen (welches uns von einer gewissen Wohnung in Kathmanndu erzählt) und machen einen Dschungel Spaziergang. Dieser hätte eigentlich gemütlich und unanstrengend sein sollen, mutiert dann aber zum abenteuerlichen Versteckenspiel mit einem Elefanten und einem anschliessend stündigen !! (ehrlich) Dauerlauf quer durch den Dschungel, um ebendiesen noch vor Einbruch der Dunkelheit zu verlassen (was wir natürlich nicht schaffen und weshalb unser Guide einen Zämäschiss bekommt). Anyway, wir fandens toll!!

Der Breakdown
Dann zwei Tagesetappen vor Kathmandu passierts: Gaets Pedale trüllen plötzlich im Leerlauf. Ziemlich schnell ist klar, dass sich das Problem nicht in Kürze lösen lässt. Es herrscht Krisenstimmung. Gaets' Traum, Kathmandu mit dem Velo zu erreichen, zerbricht. Gleich der erste Bus, den wir stoppen, fährt nach Kathmandu. Der Preis ist schnell verhandelt, es ist nicht viel. Alle helfen mit, unsere Velos und das Gepäck zu verstauen und man räumt zwei Sitzplätze für uns frei. Passagiere und Fahrer sind sichtlich stolz zwei Ausländern helfen zu können. Zehn Stunden später erreichen wir die Hauptstadt Nepals.

Kathmandu
Hochsaison in der Trekkinghauptstadt und wir finden keine Unterkunft, jedenfalls nicht in unserem Preisbudget. Irgendwie haben wir uns die Ankunft hier anders vorgestellt. Wir landen im Tibet Peace Guesthouse, wo man uns zu spüren gibt, dass man auf unsere Anwesenheit derzeit keinesfalls angewiesen ist. Unser Zimmer ist ein düsterer Schlupf, die ehemalige Küche, penetranter Curry Duft steigt uns Tag und Nacht in die Nase und der Blick auf den fetttriefenden Küchenventilator macht uns nicht gerade happier. Bei unseren Streifzügen durchs quirlige Touristenviertel Thamel gehen wir unter in den Touristenmassen. Uns ist nicht wohl.

Besuch aus der Schweiz
Dies ändert sich schlagartig, als Gaets Mutter Denise ankommt. Sie bringt feine Sachen mit aus der Schweiz und ihre Ferienlaune breitet sich wie Balsam auf unseren Gemütern aus. Während Gaets und Denise in der Annapurnagegend trekken, wandere ich mit dem Schweizer Dani, den wir in Pakistan kennengelernt haben, in der Langtang-Gosainkund-Helambu Region. Es wird ein gemütliches 10 Tages Trekking, mit schönen Bergsichten, vielen Teepause, feinem Essen, multikulti Singabenden und stundenlangen interessanten Gesprächen. Bei der Rückfahrt mit dem Public Bus schwingen wir uns wegen Platzmangel aufs Dach des Buses. Was zuerst als noch ganz glattes aussichtsprächtiges Unterfangen beginnt, artet zu einem für meinen Geschmack gefährlichen Trip aus. Alle paar Minuten hängt nämlich entweder ein Telefon-, Stromkabel oder ein Ast so tief, dass wir uns flach auf den Bus legen müssen. Während die Einheimischen genau zu wissen scheinen, wo die tükischen Stellen  sind, werfen wir uns meist in panischer Hektik in letzter Sekunde in Sicherheit. Ich kann mir nicht helfen, aber mir kommt immer wieder der Vergleich mit Russischem Roulett in den Sinn.

Gestohlene Kamera
Meine Kamera wird mir zum zweiten Mal auf dieser Reise gestohlen. Ich bin stinksauer. Bei der Polizei werde ich schier verhaftet, weil ich mich verbal unangemessen ausdrücke.

Wiedersehen in Pokhara
Ich treffe mich mit Gaets und Denise in Pokhara, wo wir einige relaxte Tage verbringen. Wir rudern auf dem Fewa See, Essen riesige Steaks, treffen den Kanadier Yasmin und den Franzosen Olivier wieder, beide haben wir in Ladakh kennengelernt. Vorallem sind wir aber in Pokhara um die beiden Paraglide Piloten Grey und Rob zu treffen, mit denen wir uns in Pakistan zum Tandemflug in Nepal verabredet haben. Ich war ja schon mal fliegen und bereits damals habe ich einen Fehlstart hingelegt. OK, kann ja wohl nicht so schwer sein, dacht ich mir. Mein Koreanischer Pilot versucht mich auf Englisch in die Tücken des Starts einzuweisen. Wir verstehen uns wohl nicht richtig ??;-) Damit ich nicht allzudoof dastehe, erzähle ich allen, dass der Depp mich 'gschupft' hat und ich drum 'gstürchlet' bin. Wie dem auch sei, ich habe nun ein riesiges Loch in der Hose, eine hübsche Narbe am Knie und zudem das Einsehen, dass dies NICHT mein Sport ist. PUNKT SCHLUSS.

Uesers Dihei in Naya Bazar
Da wir noch ein Weilchen in Kathmandu sein wollen, suchen wir uns ein neues Zuhause. Die beiden Briten, welche wir im Bardia NP getroffen haben, haben in den höchsten Tönen von ihrem Monsun Domizil in Kathmandu geschwärmt und uns schliesslich  die Telefonnummer des Vermieters angegeben. In genau diese Wohnung verlieben wir uns dann auf den ersten Blick. Sie ist gemütlich, modern eingerichtet, mit viel Holz und hellen Räumen.  Es gibt Heisswasser und zwar ganztags, Fernsehen mit englischen Filmen und WIFI. Wir geniessens einfach total, herrlich.

Ab und zu haben wir auch Gäste hier, dann kochen wir Rösti mit Spiegelei und Yak Käse ;-) Es sind meist andere Radler oder Langzeitreisende, mit denen wir uns liebend gern austauschen. Aber auch die beiden Australier Sue und Howard, mit denen ich im Frühling in der Khumbu Region getrekkt bin, sind wieder in Kathmandu und wir feiern im Garden of Dreams ein herzwärmendes Wiedersehen.

Schweizer retten Schweizerin in Nepal
Diese Headline habe ich meinen Rettern Mario und Christine versprochen, allerdings im Schweizer Käseblatt mit den grossen, roten Lettern Aber die wollten meine Story partout nicht kaufen. Die beiden haben sich nämlich auf meinen Aufruf in einem Trekkingforum spontan bereit erklärt, mir neue Velopneus und einen robusten Veloständer mit nach Kathmandu zu bringen. Genial!! Danke nochmals herzlich, auch für den lustigen Abend!

Und auch Bettina und Gabi, zwei Freundinnen meines Trekkinggspändlis Andrea, haben mir meinen Winterschlafsack und das Zelt mit nach Hause genommen. Merci auch euch ganz herzlich!!! Hätte euch gern noch etwas hierbehalten, Frauengespräche sind in meinem Reisealltag rar geworden.

the plan
Pläne sind dazu da, um wieder umzuplanen, speziell auf langen Reisen. Aber dennoch, wir haben uns mal ein Visum für Bangladesch besorgt und arbeiten gerade intensivscht an einem neuen Double Entry Visum für Indien. Mitte Dezember verlassen wir unser Zeit-Zuhause in östlicher Richtung nach Darjeeling und Sikkim. Wie haben viele Ideen, mal schaun, welche davon wir verwirklichen.

Donnerstag, 25. November 2010

Spiti Valley zur Nepalesischen Grenze 18.09-. - 2.10.2010

18.9.2010, Khardung La, Indien 5359MüM
Mein Kampf mit einem der höchsten befahrbaren Pässe der Welt

Um es gleich mal vorwegzunehmen, es war eine Tortour seinesgleichen. Schon zu Beginn merke ich, dass es wohl nicht mein Tag ist. Meine Beine sind schwer, mein Herz schlägt wie verrückt und immer wieder falle ich kilometerweit hinter Gaets zurück. Mittags um 1pm habe ich mich drei Stunden den famosen Pass hochgequält, 40km, wir sind auf einer Höhe von 4550 Metern. Exakt die Hälfte der Strecke und etwas mehr der Höhenmeter habe ich hinter mir. Vor mir liegt der Traum aller Velöler und Töffler, der Khardung La. Kann ich mein Tempo beibehalten, würde ich es mit Pausen wohl so gegen 5pm auf den Pass geschafft haben. Wenn überhaupt. Ich realisiere, dass ich mit zunehmender Höhe bestimmt nicht fitter werde und schon jetzt beinahe von der Carretta falle. Und so - schweren Herzens - lasse ich Gaets allein weiterziehen. Ende des Downhills bin ich dann aber schon wieder ziemlich zufrieden, der war dann nämlich ziemlich cool und rassig. Ich leiste mir dann einen feinen Lavazza Kafi in einem der In-Restis in Leh und finde eigentlich das Leben ohne den Khardung La auch ganz angenehm. Gaets kommt gegen 7 total erschöpft in unser Gästehaus gekrochen. Bei der Abfahrt wurde er von einem entgegenkommenden Auto abgeschossen. Glücklicherweise kommt er mit einem Riesenschreck und einigen ziemlich üblen Schrammen davon. Tja, das ist die Story vom Khardung La, der sich nicht von mir überfahren lassen wollte ;-)
  
Wintereinbruch bei der Bussfahrt zurück in den Süden

Mitten in der Nacht laden wir uns und die Bikes auf einen Bus zurück nach Keylong. Den ersten Pass erreichen wir noch vor der Morgendämmerung. Noch halbwegs am Dösen realisieren wir, dass sich der Bus schon seit einer Weile nicht mehr bewegt und uns die Kälte unangenehm in die Glieder kriecht. Ich nutze den Stop um meine Blase zu erleichtern und stelle mit Schrecken fest, dass Schnee liegt und die Strasse arschglatt ist. Wir befinden uns in der Mitte einer Buskolonne, warten darauf, eine ziemlich gefährlich aussehende Passage zu bewältigen, wobei die Passagiere den Bus so quasi von aussen sichern und leiten. So stehen wir dann also eine Stunde später hinter unserem Bus auf dem Schlittereis, manche in Flipflop und kurzen Hosen, schieben was das Zeugs hält und bringen uns auf der Bergseite in Sicherheit, wenn auch immer der Bus nach der Talseite ausschlägt. Tief unter uns liegt ein Bus auf dem Dach, was uns nicht gerade ermutigt. I guess you get the picture ..
  
Regen und Buddhismus im Spiti Valley
Anyway .. so rund 15 Stunden später kommen wir unversehrt in Keylong an und fahren nächstentags mit all unserem Garsümpel - den wir dort eingestellt hatten - ins Spiti Valley. Tja, die 7 kg Mehrgewicht merken wir schon. Irgendwie scheint uns das Spiti anfangs nicht so wohlgesinnt. Es schifft, ist saukalt, die Strasse mutiert zum reissenden Fluss, sodass wir oft die Schuhe ausziehen müssen, um sie trockenzuhalten, was dann zu schuurig kalten Zehen führt und zu ziemlich übler Stimmung. Wir befürchten, dass wir für die Befahrung dieses abgelegenen Tals zu spät dran sind und es durchaus möglich ist, wegen zuviel Schnee zwischen zwei Pässen festzuhocken. So beschliessen wir am zweiten Tag ein Ultimatum: entweder scheint morgen die Sonne oder wir kehren um. Und siehe da, es wirkt, strahlender Sonnenschein am Tag Nummer 3.

Von da an können wirs geniessen. Die Landschaft ist mal wieder grandios, der Verkehr ist sozusagen inexistent, andere Touristen können wir an einer Hand abzählen. Die Berge sind frischverschneit, die Menschen sind uns wohlgesinnt und abends finden wir immer ein kleines Guesthouse mit einem mehr oder weniger sauberen Bett und gutem Essen. Ins Spiti Valley sind wir nebst der Natur auch deshalb gefahren, weil wir einen Einblick in das Leben in den Buddhistischen Klöstern erhalten wollen. So besuchen wir dann auch einige dieser Monastries, die meist abenteuerlich hoch oben auf den Felsen kleben. Dies raubt uns jeweils im doppelten Sinne den Atem:. Nämlich beim rauftrampen., weils so steil ist und dann beim runterschaun, weil die Aussicht so genial ist.

Der Aufstieg nach Nako fordert dann nochmals einen letzten Effort. Wir machen uns eine Extraportion Porridge und strampeln frühmorgens im Zickzack die 850 Höhenmeter rauf. Nun ist das ja eigentlich nicht so viel, auch nicht mit einem beladenen Bike .... aaaber, die Strassenbauer haben die Route so gelegt, dass Steigungen bis zu 18% dabei sind. So bis zu 15% schaffen wir zwar zu fahren, aber nur für eine kurze Strecke. Hier aber schieben wir oft kilometerweit. Um zehn bin ich so erschöpft, dass ich mich auf den warmen Asphalt lege und eine Runde pfuse, während Gaets versucht den Kalorienverbrauch mit Guezlivertilgung wettzumachen. Gegen Mittag haben wir die im Lonely Planet angekündigte Sliding Area (Erdrutsch Gebiet) erreicht. In diesem Jahr war diese Strecke während einem Monat nicht befahrbar und somit das Spiti Valley vom Lowland Indien abgeschnitten. Heute aber haben wir Glück, wir können die Stelle ohne Probleme passieren, auch wenn man uns zur Eile antreibt. Am Strasssenrand sitzen Frauen und lismen ... quite relaxed riskmanagement i would say ..
Wir steigen ein letztes?? Mal in einen Bus
Ab Spillow wird es dann wieder heiss und vorallem staubig. So beschliessen wir bis den Weg bis zur Nepalesischen Grenze mit dem Bus zu machen. Es wird einer eine schuurig lange Fahrt, die rund 3 Tage dauert. Bei jedem Buswechsel müssen unsere Velos neu verladen und festgezurrt werden. Die schlechten Strassen sorgen dafür, dass wir oft von unseren Sitzen abheben und schmerzhaft wieder auf unseren Allerwertesten landen. Definitiv unangenehmer als auf dem Sattel zu sitzen (meiner hat übrigens den Namen Sofa, gekauft bei Veloplus ;-)). Und was wir eis Mitleid mit unseren Velos haben, die das alles auf dem Dach des Busses ertragen müssen.

Bye bye India .. and see you again sooon
Via Shimla und Chandigar passieren wir am 4. Oktober zwischen Banbasa und Attaria die Grenze zu Nepal. Meine Sorge gilt dem Visa, welches die Nepalesen an der Grenze vergeben. Da ich fürs Trekking im Frühling 2010 bereits ein 3 Monate Visum im Pass habe und maximal nur 5 Monate pro Jahr vergeben werden, befürchte ich nach der Ausreise aus Indien im Niemandsland steckenzubleiben. So erkundige ich mich gleich mal bei den Indischen Grenzpolizisten, obs im Niemandsland auch Samosa und Jalebi gibt und bin erleichter als mich diese lachend beruhigen, sie würden mich persönlich mit den Leckereien versorgen. Soweit so gut ...

Samstag, 20. November 2010

Föteli sind glade

Saletti zäme

War heute extreemscht produktiv und hab einige Föteli auf Picasa geladen (Link ist rechts).

Have fun ...

Freitag, 5. November 2010

Adresse in Kathmandu

Namaste allimitenand

Bin zurueck vom Trekking im Langtang und ich habe KEIN Wasser von den heiligen Gosainkund Seen gesauft und schon gar nicht darin gebadet, waer naemlich schueli kalt.

Nun hab ich das erste Mal UNDERWEGS eine richtige Postadresse. Gueltig bis Mitte Dezember 2010. Via  Kurrierdienst (DHL etc) wird die Post dem  Laden meiner Vermieterin zugestellt. Mit normaler Post kann ich bei der Zentralen Poststelle vorbeigehen, was ich natuerlich sehr gerne mache, wenn ich weiss, dass da was fuer mich liegt.

Masala Beads
Nadine Rosenast
C/O Beesants Cargo
PO BOX#4480
Thamel mall shop no 46
Jyatha st
Kathmandu, Nepal

Tel-9851034570 /4250450

Ach ja und VISITORS are VERY WELCOME. Gaestezimmer vorhanden ..